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Unsere erste Tandemtour: Von Niederlahnstein nach Marburg

Eine Radtour zum nacherleben! Bei den Bildern ist eine Vergrößerung mit Hilfe der Maus möglich. Wer einen Kopfhörer zur Hand hat kann die Tonaufnahmen eindrücklicher nachhören.

1. Etappe: von Niederlahnstein nach Laurenburg

Als wir am frühen Donnerstag Morgen aufwachten ging draußen gerade die Welt unter. Regen und Sturm peitschten über unseren Balkon. Gegen 7 Uhr sind wir in voller Regenbekleidung mit dem Tandem zum Bahnhof gefahren. Dort erwies sich das Verladen des Rades in einen doppelstöckigen Regionalexpress als problemlos. In Frankfurt war es dann etwas spannender, denn viele Radler wollten an diesem Feiertag in Richtung Koblenz fahren. gut, dass wir mit unserem Tandem zuerst einsteigen konnten. Alle anderen bauten ihre Räder um unser armes Gefährt. 10 Minuten vor der Bahnstation Niederlahnstein mussten wir einige Besitzer um Aufräumarbeiten bitten, aber es verlief alles prima und in munterer Atmosphäre.

Dicke Regenwolken und häftige Windböen verhießen nichts gutes beim Start an der Lahnmündung. Doch wir sollten meistens das Glück auf unserer Seite haben. Unser erstes Teilstück brachte uns ca. 13 KM nach Bad Ems. Vorbei an Campingplätzen und tollen Waldabschnitten entlang der Lahn. In Bad ems saßen wir gemütlich mit meinem Vater in einer netten Kneipe und aßen Flammkuchen, während es draußen nur so schüttete. Bei unserem Aufbruch gegen 16 Uhr zeigte sich dann doch mal die Sonne.

Die nächste Strecke wurde etwas bergiger, wie "Burg Nassau" wohl vermuten läßt. Eine kleine, gemeine, naße Bordsteinkante brachte uns den ersten kleineren Unfall, aber wir konnten "kontrolliert" vom Rad absteigen. Nach Kloster Arnstein waren die letzten 8 KM nach Laurenburg eine rechte Erholung. Toller Asphalt erleichterte das radeln. Etwas durchnäßt, aber sehr zufrieden erreichten wir unsere Unterkunft zum Schiff, eine kleine, nette Pension, die wir nur weiterempfehlen können. Bliebe am ende des Tages noch die leckere Apfelwein-Erdbeerbowle zu erwähnen, die uns der Hausherr servierte.

Zum nachhören (5:11 Min.)


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2. Etappe: von Laurenburg nach Leun

Endlich Sonne! Wie wir uns freuten nach dem letzten Tag unsere nächste Etappe bei schönem Wetter zu radeln. Doch halt; erst fuhren wir eine Station (von Laurenburg nach Balduinstein) mit dem Zug. Eine Strecke, die sehr steil ist und nur auf der Straße zurückgelegt werden kann. Das wollten wir uns am frühen Morgen nicht antun und lernten stattdessen die Welt berühmten Bahnhöfe der zwei niedlichen Ortschaften kennen. In Laurenburg war der Bahnsteig auf Gleis 2 so schmal und mit Schotter bedeckt, dass unser Tandem gar keinen Platz auf ihm hatte.

Nach erfolgreicher Bahnfahrt fuhren wir an einer traumhaft schönen und naturbelassenen Gegend vorbei (unbedingt in die tonaufnahmen reinhören)! In Diez legten wir einen kurzen Zwischenstopp ein, bevor es dann ca. 10 KM in Richtung Limburg ging. Dort besuchten wir den schönen Dom und picknikten zu Mittag an der Lahn. Dabei ließen uns die enten nie aus ihrem Blick. Nach der Mittagspause fuhren wir über Runkel (ein nettes Örtchen mit einer schönen Burg), vorbei an malerischen Feldern, Wäldern und den vielen Kanufahrern auf der Lahn. In Weilburg besuchten wir das Schloss und den dazugehörigen, hübschen Schlosspark. Immernoch hatten wir tolles Wetter. Gegen 16 Uhr fuhren wir weiter - bis 10 KM vor Wetzlar; Leun heißt das kleine Dorf. Wir übernachteten in der Pension Kohlmeier, eine abenteuerliche Behausung in der alles knarrte und klemmte. Es handelt sich um die wohl einzige Dorfkneipe, in der sich Abends ganz Leun trifft und alle essen Hähnchen im Körbchen und oben befinden sich einige Gästezimmer für Durchreisende. Das Essen, naja, schmeckte komplett nach Magghi - wir hätten doch uns dem Mehrheitsessen beugen sollen.

66 KM sind wir an diesem Tag gefahren und vielen zufrieden und müde in die weichen Betten.

Zum nachhören (5:36 Min.)


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3. Etappe: von Leun nach Marburg

Bis Wetzlar ist es eigentlich nicht weit; dachten wir. Dumm nur, dass gelbe Umleitungsschilder uns vom eigentlichen Radweg auf einen ermüdenden Berg schickten, vorbei an einem Kloster - gelegen im Wald. So erreichten wir Wetzlar etwas später und hielten uns nicht lang in der schönen Innenstadt auf, sondern fuhren gleich weiter in Richtung Gießen. Gegen Mittag legten wir eine erholsame Pause am dutenhofener See ein. Kurz darauf hatte uns die Großstadt wieder. Der Straßenlärm war ganz ungewohnt für unsere Ohren. Kurz vor Lollar trafen wir auf eine alte Eisenbahnbrücke, die über die Lahn führt, ein Bestandteil einer alten Eisenbahnromantik. Hinter Lollar trafen wir auf bekanntes Gebiet, denn bis dahin führte unsere bisherige Trainingsstrecke. Auch wenn wir nicht mehr recht auf den Satteln sitzen wollten traten wir von nun an schneller in die Pedale und hielten erst wieder in Fronhausen an unserer Stammbank. Hier halten wir schon beinahe traditionell. Danach fuhren wir noch ca. 6 KM bis zum hiesigen Baggersee und stärkten uns für die letzten Kilometer erstmal mit Eis.

Rund 171 Kilometer haben wir zurückgelegt, ca. 12 Stunden auf dem Sattel verbracht und tolle eindrücke gesammelt. Für uns steht fest: das war wohl die Erste von noch vielen Touren mit dem Tandem!

Zum nachhören (4:18 Min.)


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